Das bemalte Möbel ist typisch für das elsässische Mobiliar, auch wenn diese Tradition wahrscheinlich aus Osteuropa kommt und in Italien ebenfalls häufig anzutreffen ist. Der Schrank, dessen geschwungenes Gesims die sogenannte Gendarmenhut-Form aufweist, trägt die Jahreszahl 1819. Vermutlich war es das Jahr der Eheschließung der Besitzer des Möbels, deren Namen beidseitig verzeichnet sind: Siegmund Ropp und Katharina Danhart.
Diese Art Mobiliar wurden traditionell anlässlich einer Hochzeit gefertigt und gehört zur Grundausstattung des Haushalts. Das Holz wird mit braunroter Farbe bemalt, um ein Furnier aus dunklem Holz nachzuahmen; auf den Schranktüren wechseln Blumenmotive und geometrische Muster ab. Die oberen und unteren Paneele sind mit Blumensträußen bemalt; auf dem Mittelteil prangt ein mit Sprossen verziertes rotes Andreaskreuz.
Die Kunstschreinerei und insbesondere der Stil Ludwigs XV., der in dem geschwungenen Gesims spürbar ist, standen Pate bei diesem farbig bemalten Schrank, der somit deren Einfluss auf die Volkskunst belegt.
Referenz
Bemaltes Holz (Fichte)
Künstler
Anonym
Jahr 1819
Maße
Höhe 216 cm; Breite 171 cm; Tiefe 59 cm
Status
1930 erworben